Hintergrund
Signe ist in einer großen Musikerfamilie aus dem nordschwedischen Jämtland aufgewachsen. Sie hat in den vergangenen rund zehn Jahren das Musikstudium mit Freelance-Tätigkeiten verbunden. Außerdem ist sie Gelegenheitsarbeiten in ganz verschiedenen Bereichen nachgegangen, aber vor allem in der Modebranche, die sie schon immer fasziniert hat. Signe legte 2018 das Examen an der Königlichen Musikhochschule Stockholm ab und veröffentlichte im Frühling 2020 ihr Debutalbum. Als dann die Pandemie kam, beschloss Signe, sich zur Krankenschwester ausbilden zu lassen, und sich in etwas ganz Anderem zu vervollkommnen. Neben all dem wurde Signe auch noch zum ersten Mal Mama – etwas, wonach sie sich ihr ganzes Leben gesehnt hatte.
Aktuelle Meilensteine:
Im Moment in Elternzeit, Signe jobbt aber als Model, Muse und „Testpilotin“ für Boob
Hej Signe! Wir bei Boob freuen uns total, Dich interviewen zu dürfen. Als wir uns kennengelernt haben, warst Du schwanger und wurdest über unsere Website „Testpilotin“. Inzwischen ist Arthur auf der Welt. Glückwunsch! Wie fühlst Du Dich als Mama?
Danke! Mama zu werden, ist wirklich eine coole Sache. Man fühlt sich plötzlich so viel älter und weiser. Und eigentlich ist man das ja auch. Ich fühle mich irgendwie autoritärer und schere mich weniger darum, was die anderen über mich sagen und denken. Ich glaube, ich bin durch das Mamasein besser in Sachen Selbstfürsorge geworden.
Du bist ja schon lange in der Musikbranche aktiv gewesen, als Sängerin, Komponistin, Gesangspädagogin und Künstlerin, und hast, kurz bevor COVID-19 zur Pandemie wurde, Dein Debutalbum herausgegeben. Erzähl doch ein bisschen, wie es Dir damals erging.
Also, als sich die Krankheit in Schweden so richtig zu verbreiten begann, war ich (wie wohl viele andere) völlig gelähmt. Ich dachte, dass der Untergang der Welt bevorsteht. Ich habe deshalb keinen Gedanken daran verschwendet, dass ich (leider) keine Gigs mit der neu veröffentlichten Musik spielen gehen konnte. Ich habe mich nur gefragt: Was geht da eigentlich gerade ab? Aber dann haben mein Lebensgefährte (der auch Musiker ist) und ich, angefangen, das Beste aus dem unfreiwilligen Urlaub zu machen: Wir haben uns für ein paar Wochen in meinem Haus auf dem Land isoliert und neue Musik geschrieben. Ich habe viel über Zukunfts- und Sicherheitsfragen und Narzissmus, hihi, nachgedacht. Damals ist mir klar geworden: Wenn ich noch eine Ausbildung mache, dann muss sie mehr Sicherheit und Stabilität bieten als das Freelance-Dasein. Sie muss aber auch gut für die Psyche und uneigennützig sein.
Zuerst Musikbranche, jetzt eine Ausbildung im Bereich Pflege. Welche Zukunftsträume hast Du?
Für mich wäre es ein Traum, Teilzeit als Krankenschwester (oder vielleicht, vielleicht als Hebamme) zu arbeiten und das mit der Musik zu kombinieren. Am liebsten mit einem komplett ausgestatteten fetten Studio im Garten, in dem mein Lebensgefährte und ich wann immer möglich mit Leuten aus unserem Freundes- und Kollegenkreis Musik schaffen können. Ich hoffe, dass sich die Bezahlung im Pflegebereich weiterhin in die richtige Richtung entwickelt, und dass man sich in dieser Branche nicht körperlich und psychisch kaputt machen muss, wie es viele während der Pandemie getan haben.
Du interessierst Dich ja sehr für Mode und hast recht viel in dieser Branche gearbeitet. Hast Du ein paar Kleidungstipps für andere Schwangere oder frischgebackene Mamas?
Ich habe es ja eine tolle Erfahrung gefunden, seine Garderobe mit seinen neuen Voraussetzungen als Schwangere zu konfrontieren. Also: Geh Deine Klamotten durch. Vielleicht funktioniert ja ein Pulli, der schon lange ungetragen herumliegt, gerade in der Schwangerschaft. Die meisten „normalen“ Teile kann man auch in der Schwangerschaft tragen. Was man sich meiner Erfahrung nach besonders früh besorgen sollte, sind gutsitzende Hosen. Aber pfeif auf diese hässlichen, unbequemen, körpernah geschnittenen Jeans, wie man sie so oft in den Umstandsmodenabteilungen sieht. Besorg Dir lieber schöne Hosen, die Du auch nach der Schwangerschaft noch tragen kannst. Wenn Du Dir nur eine Hose zulegen willst, investierst Du am besten in ein Teil, das für schickere Anlässe taugt, aber auch fürs gemütliche Rumhängen zu Hause.
Signe trägt, Umstandsbluse und Umstandshose mit weitem Bein
Während Deiner Schwangerschaft und als frischgebackene Mama hast Du uns bei Boob als „Testpilotin“, Fotomodell und Muse für die kommende Herbstkollektion unterstützt. Vielen Dank! Hast Du Boob-Lieblingsteile, die Du anderen empfehlen möchtest?
Alle Umstandshosen! In der Schwangerschaft habe ich gewissermaßen in der Once-on-never-off knöchellangen Hose mit gesteppter Bügelfalte gewohnt, weil die wie eine Hosenanzughose aussieht. Man fühlt sich angezogener als in Leggings oder einer Jogginghose. Die Hose bringt wirklich das Beste zweier Welten zusammen. Im Hochsommer habe ich dann zu Radlerhosen und bequemen Kleidern gewechselt (die ich auch im kommenden Sommer tragen werden kann, weil sie so stillfreundlich sind), darunter das Rippstrickkleid Signe. Jetzt, als Stillende, wo ich viel Zeit zu Hause auf dem Sofa verbringe, liiiebe ich die Once-on-never-off Loungehose. Man fühlt sich einfach wie auf Wolken. Ich liebe auch (wie alle anderen) den The Go-To BH, den ich in allen Farben habe, und natürlich die Variante aus Merinowolle, die unglaublich angenehm sitzt und jetzt im Winter so schön wärmt.
Signe im: Umstandskleid.
Welche Bedeutung hat Musik für Dich in der Schwangerschaft und nach der Geburt gehabt?
Ich war in der warmen Jahreszeit schwanger und habe meine Babykugel auf die Tournee meines Lebensgefährten mitgenommen. Mein Sohn hat also während dieses Roadie-Lebens viele tolle Konzerte im Bauch genossen. Als frischgebackene Mama finde ich es spannend, meine Lieblingsmusik gewissermaßen mit Arthur nochmal zu entdecken. Für ihn ist ja jedes Stück ein Stück, das er zum allerersten Mal hört. Arthur liebt Musik und wird immer ruhig, wenn wir etwas abspielen und mitsingen. Ich bin ja selbst Musikertochter und weiß deshalb, wie bedeutsam es ist, als Kind auf Proben, Konzerten usw. dabei zu sein. Wir haben Arthur im Alter von nur 11 Wochen auf das erste Musikfestival mitgenommen (an dem sein Papa spielte). Das hat super funktioniert :)
"Pfeif erstmal auf Routinen. Genieße, dass der Tag in der ersten Zeit zerstückelt ist, und ruhe Dich aus, sobald sich die Gelegenheit bietet."
Singst Du Deinem Sohn vor? Habt Ihr Lieder speziell für ihn komponiert?
Natürlich singe ich Arthur vor! Ich habe in meinem Gedächtnis nach Liedern gekramt, die mir meine Mutter vorsang und die Texte auswendiggelernt. Ich glaube, dass mein Lebensgefährte schon mehrere Lieder für Arthur geschrieben hat. Wir spielen sie vielleicht als Feature zusammen ein. Das wäre wirklich cool. Wir haben noch nichts zusammen veröffentlicht. Vielleicht gibt es also eine gemeinsame Mama-Papa-Single, wer weiß.
Signe auf Spotify anhören
Hast Du Alltags-Lifehacks für andere werdende oder frischgebackene Mamas?
Pfeif erstmal auf Routinen. Genieße, dass der Tag in der ersten Zeit zerstückelt ist, und ruhe Dich aus, sobald sich die Gelegenheit bietet. Wenn die abendliche Unruhe kommt, leg Deinem Baby ein dünnes Tuch über die Augen und stell die Dunstabzugshaube an = zzzzz.
Was möchtest Du Deinem Sohn gern mitgeben?
Auch wenn es klischeehaft sein mag: Das Wichtigste ist für mich, dass er ein empathischer, guter Mensch wird, dem klar ist, dass alle Menschen gleich viel wert sind. Ein Mensch, der versteht, dass die Gesellschaft so aufgebaut sein muss, dass sie allen möglichst gerecht wird. Dann hoffen wir natürlich, dass er das große Musikinteresse seiner Eltern teilen wird und die Musik auf seine eigene Art und Weise erforschen will. No pressure, hihi.
Nenne bitte drei Dinge, auf die Du als frischgebackene Mama nicht verzichten möchtest.
1. Tragetuch (Wie kann jemand ohne ein Tragetuch auskommen?) 2. Mein Fernseher 3. Meine Kaffeemaschine
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