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Prisca Kwaning

Name: Prisca Kwaning
Beruf: Gründerin von The Kind Label sowie Model, zum Beispiel für die Frühlings-/Sommerkollektion 2020 von Boob
Hintergrund: Geboren und aufgewachsen in Amsterdam; Mutter Niederländerin, Vater Ghanaer. Besuchte eine Kreativhochschule; Abschluss in Editing und Medienproduktion.
Wohnort: Amsterdam (ok, seit diesem Jahr etwas außerhalb von Amsterdam) in die Niederlande
Familie: Freund Daan und Töchter Madé (5 Jahre) und Nima (2 Jahre)
Instagram: @thekindlabel @priscakwaning

Erzähl doch ein wenig von Dir und Deinem Werdegang.

Ich wusste nie genau, was ich beruflich und auch sonst im Leben machen sollte. Ich bin nicht besonders strategisch und eher kurzfristig orientiert. Zuerst habe ich Psychologie studiert, habe aber nach der Hälfte zu Editing und Medienproduktion gewechselt. Nach dem Examen habe ich eine Zeitlang ausschließlich gemodelt, bevor ich meine wahre Leidenschaft gefunden und The Kind Label gegründet habe.

Als Mensch bin ich unabhängig und willensstark. Ich kann sehr lustig und extrovertiert sein. Aber wenn ich fokussiert bin, kann ich mich durchaus für einen Tag alleine im Haus einschließen, am besten ohne jegliche Kommunikation.

Mein Werdegang wurde wohl stark davon geprägt, dass meine Mutter alleinerziehend war. Sie hat mich Selbstständigkeit und Unabhängigkeit gelehrt. Ich glaube, das hat mich stark gemacht, aber auch zu einer kontrollfreudigen „Solistin“. Eine bedeutsame Phase in meinem Werdegang war das Mutterwerden. Ich habe gelernt, mich der Mutterschaft hinzugeben, und erlebt, wie selbstlos ich sein kann – und wie bereichernd das ist.

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Du bist Gründerin von The Kind Label (@thekindlabel). Was war die Idee hinter dem Unternehmen, und wie hat es sich entwickelt?

Die Gründung von The Kind Label war die logische Konsequenz all dessen, was mich über fünf Jahre hinweg beschäftigte. Die Produkte werden, wegen (der Hälfte) meiner Wurzeln in Ghana hergestellt. Ich habe Dinge für Kinder entwickelt, weil ich den „Müttermarkt“ gerade selbst betreten habe. Die Linie ist ethisch gerecht und gleichzeitig gerecht gegenüber Mensch und Natur. Denn danach sollten alle Unternehmen und Produktionsketten streben, finde ich. Die Wirtschaft muss dahingehend verändert werden, dass das Wohlergehen der Menschen und ein gesundes Ökosystem die wichtigsten Werte sind. The Kind Label ist ein kreativer Beitrag zu dieser Veränderung.

Die Idee hinter The Kind Label geht auf die Zeit meiner ersten Schwangerschaft zurück. Die Unternehmensgründung und das Designen waren Neuland für mich. Ich musste also vieles geduldig Ausprobieren – und vieles davon verwerfen. Ich wollte mit The Kind Label nie möglichst schnell wachsen. Ich agiere so, dass sich die Entwicklung für mich natürlich anfühlt – Schritt für Schritt und mit dem Alltagsgeschäft als Ausgangspunkt.

Ein Großteil unserer Kollektion besteht aus handgewebten Moseskörbchen, Rattanmöbeln und mit Pflanzenfarben gefärbten Textilien. Alle Produkte entstehen in Zusammenarbeit mit kleinen Unternehmen und unabhängigen Kunsthandwerkern und -handwerkerinnen in Ghana, und sie bestehen ausschließlich aus natürlichen Materialien. Die einzelnen Teile werden ganz ohne Zeitdruck hergestellt. Außerdem streben wir danach, zeitlose, einzigartige und beständige Produkte zu erzeugen.

Aktuell arbeite ich an der Eröffnung eines Showrooms mitten in Amsterdam. Dies ist der nächste Abschnitt unserer Reise. Wir wachsen langsam, aber sicher, und die Fertigkeiten unserer Kunsthandwerker und -handwerkerinnen stoßen auf immer größer werdendes Interesse. Vorher haben unsere Kooperationspartnerinnen und -partner wegen niedriger Erträge und langer Produktionszeiten genau das Gegenteil erlebt. Auf der gesamten Welt ersetzen Maschinen und Fabrikarbeit die traditionellen Techniken, und zwar in rasendem Tempo. Ich glaube, es ist wichtig, diese Techniken zu erhalten. Deshalb arbeite ich auch mit Partnerinnen und Partner in ganz Ghana zusammen. Das macht den Prozess nicht gerade einfacher, ermöglicht uns aber, etwas zu bewegen.

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Prisca im Air Bluse (Frühling/Sommer 2020 )

Nenne bitte drei Dinge, auf die Du als Mutter im Alltagsleben nicht verzichten möchtest.

1. Essen im Allgemeinen, haha. Meine beiden Töchter, aber besonders Madé, haben ständig ein Hüngerchen. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, das Haus ohne gesunden Snack in der Tasche zu verlassen.

2. Mein Fahrrad. Ich fahre nicht Auto und erledige alles per Rad, auf dem meine beide Kinder mitfahren. Als wir Amsterdam zugunsten eines Vorortes verließen, bin ich auf ein E-Bike umgestiegen – und seither noch mobiler.

3. Baden. Es würde natürlich auch ohne gehen, aber da wir nicht gerade im wärmsten Land leben, müssen die Kinder fast immer angezogen sein. Das Baden, bei dem die Kinder wenigstens für kurze Zeit die Hüllen fallen lassen können, ermöglicht uns eine schöne gemeinsame Zeit und eine tolle Möglichkeit, den Zusammenhalt zu stärken. So wurde ich als Mutter zu einem echten Badefan.

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Hast Du Lieblingsorte in Amsterdam und in Ghana?

In Amsterdam bin ich gern in „Het Amsterdamse bos“, dem Stadtwald. Für schwedische Verhältnisse ist er natürlich klein und nicht gerade einsam. Aber es ist ein Stück stadtnaher Natur. Hier kann man schwimmen, Kanu fahren oder einfach umherstreifen.

Auch in „De school“ bin ich gern, einem ehemaligen Schulhaus, in dem heute ein tolles Restaurant, ein Café und ein Nachtclub untergebracht sind; außerdem gibt es dort ein Fitness-Studio, eine Galerie und Ateliers.

In Ghana bin ich besonders gern mit meiner Familie zusammen oder in den Ateliers der Kunsthandwerkerinnen und -handwerker, mit denen ich kooperiere. Als Kind war ich immer mit meinem Vater und Bruder in Ghana. Damals verbrachten wir viel Zeit im Haus meiner Familie in Tema, einer großen Hafenstadt in der Nähe der Hauptstadt. Seit der Gründung von The Kind Label bin ich vor allem geschäftlich in Ghana unterwegs. Ich habe also nie die Zeit gehabt, das Land als Ganzes zu bereisen!

Für unsere Moseskörbchen reise ich in den Norden von Ghana, in die Region Bolga, an der Grenze zu Burkina Faso. Bolga hat eine tolle und völlig andere Atmosphäre als Tema und die Hauptstadt Accra. Hier geht es wirklich ruhig und traditionell zu. Weil es keine asphaltierten Straßen gibt, wird hier viel per Fahrrad erledigt, was mich bei meinem ersten Besuch sehr überraschte. Ich muss unbedingt noch mehr von dem erleben, was Ghana zu bieten hat.

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Prisca im Liv ärmelloses Shirt und Once-on-never-off drapey pants (Frühling/Sommer 2020 )

Was möchtest Du Deinen Kindern gern mitgeben?

Dass ich als ihre Mutter ein sicherer und beständiger Ort für sie bin, an den sie jederzeit zurückkehren können. Ich wünsche mir, dass sie ihr eigenes Leben leben, neugierig sind, eigene Entscheidungen treffen und auch den einen oder anderen Fehler machen. Ich hoffe, dass sie aufgeschlossen sein werden und sich frei und geliebt fühlen.

Wie sollte die Welt, in der Deine Kinder aufwachsen, idealerweise aussehen?

Ich würde mir wünschen, dass die Mädchen in einer toleranteren Welt aufwachsen, dass wir einander bei all unserer Unterschiedlichkeit mehr Respekt zollen und dass wir auch gegenüber Mutter Natur, die so verschiedenartiges Leben beherbergt, mehr Respekt aufbringen.

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Prisca im Umstandskleid (Frühling/Sommer 2020 )

Was steht zuoberst auf Deiner Wunschliste?

Eine Reise durch Ghana mit meinem Bruder und meiner kleinen Familie. Es steht noch nicht fest, wann ich diese Reise machen werde (sicher ist allerdings, dass ich sie unternehmen werde), aber ich hoffe auf mindestens einen Monat arbeitsfreie Zeit, in der ich mich in dieses Abenteuer stürzen kann. Dann will ich auf den Straßen Ghanas unterwegs sein, mehr über die Heimat meines Vaters erfahren – das Land, das mich zu meiner wunderbaren Geschäftstätigkeit inspirierte –, neue Menschen kennenlernen und mich mit weiteren kunsthandwerklichen Traditionen auseinandersetzen.
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Sweatshirt und Umstandsleggings (Frühling/Sommer 2020 )

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