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Emelie Törling

Name: Emelie Törling

Beruf: Designerin
Hintergrund: Lebte in London, Abu Dhabi, Sydney, Los Angeles und zuletzt sechs Jahre in New York. Sängerin, Malerin und Gründerin des Unternehmens Leontine, das Vintage-Cowboy-Stiefel und Schmuck aus recycelten Materialien vertreibt.
Wohnort: Stockholm, Schweden
Familie: Ehemann Gustaf und Töchter Anaïs und Aymeline
Aktuelle Meilensteine: Designerin des Boob-Shirts Chari-Tee der Herbst-/Winterkollektion 2019/2020. Ist in Elternzeit und malt.
Instagram: @emelietorling

Du bist die Gründerin des Unternehmens Leontine und dort als Designerin tätig. Erzähl doch ein wenig von der Idee hinter der Firma und davon, wo ihr mit dem Unternehmen heute steht.

Im Jahr 2011 lebte ich eine Zeit lang im Laurel Canyon in Los Angeles. Damals verzierte ich meine eigenen Vintage-Boots mit Vintage-Details von lokalen Märkten. Als ich in diesen Schuhen ausging, hielten mich 16 Personen an und wollten wissen, woher ich die Boots hatte. Da schrieb ich den Leuten kurzerhand die Kontaktinfos zu meinem vorgeblichen Laden auf – und gründete dann schnell mein Unternehmen Leontine. Ich stellte auf Bestellung Boots her und fertigte in Handarbeit Schmuck aus recyceltem Silber. Zu meinem Kundenkreis gehören heute die Musikerin Cat Power, das Modell Kate Moss und die Stylistinnen Katy England und Claire Richardson. Kürzlich kooperierte Leontine mit Alberta Ferretis Untermarke Philosophy di Lorenzo Serafini. Ich stellte alle Boots für die Catwalk-Modells der Frühlings-/Sommerkollektion 2018 von Hand her. Die Kollektion, die wir für Barneys New York lancierten, wurde ausverkauft. Wirklich super cool! Jetzt bin ich in Elternzeit. Natürlich denke ich über die weitere Entwicklung des Unternehmens nach, will aber nun den Fokus auch auf meine Kinder legen. Diese Zeit ist so wichtig. Wir werden sehen, was kommt.

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Emelie im Boob Chari-Tee AW19.

Du hast unser Chari-Tee der Herbst-/Winterkollektion 2019/2020 entworfen. Welche Gedanken hast Du Dir zum Schnitt und zum Aufdruck gemacht?

Ich finde weiße T-Shirts unschlagbar. Ich selbst trage nur Kleidung, die unverschämt bequem ist: weich und ohne Scheuerstellen – und langlebig, weil von hoher Qualität. Mein Wunsch ist es, dass stillende Mütter „mein“ T-Shirt beim morgendlichen Blick in den Schrank immer und immer wieder wählen. Dass es das Shirt ist, das sie jeden Tag tragen wollen. Zu Jeans, zu Strumpfhosen, oder manchmal sogar nur zum Slip. Weil es so weich ist, weil es so schön ist, und weil es von jedem Tragen noch ein bisschen angenehmer wird. Den Aufdruck habe ich mit Pinsel und Ölfarbe entworfen. Wenn etwas menschlich-unperfekt ist, wenn zum Beispiel die Schrift nicht ganz gleichmäßig mit Farbe ausgefüllt ist oder gar etwas fehlt, finde ich es besonders schön.

Du bist ja auch Sängerin. Welche Lieder singst Du am liebsten für Deine Kinder?

Wenn die Kinder schlafen sollen, singe ich das brasilianische Lied „Undiú“ von João Gilberto für sie. Ich hatte es mehrere Jahre, bevor ich Kinder bekam, in Rio gehört. Es war so schön, dass ich damals beschloss, es meinen Kindern später als Gutenachtlied zu singen. Und daran habe ich mich gehalten. Mein Mann singt es übrigens auch. Und die Mädchen lieben es!

Du kennst sowohl New York als auch Stockholm als frischgebackene Mutter. Inwiefern hast Du unterschiedliche Erfahrungen gemacht?

Oh, da besteht ein himmelweiter Unterschied. Der größte Unterschied ist wohl, dass in Schweden alles so sauber, ordentlich, ruhig und kindgerecht ist. In jedem Restaurant findet man einen Wickeltisch! In Schweden hat man die Freiheit und die Möglichkeit, das weiterzuführen, was man vor der Elternschaft gemacht hat. Das ist herrlich.

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Du wurdest im Juli 2018 zum zweiten Mal Mama. Verlief die Reise beide Male gleich?

Anaïs kam in Woche 31 im dunkelsten Dezember in New York per Notkaiserschnitt auf die Welt. Sie musste zwei Monate im Krankenhaus bleiben, ohne dass ich in einem Mütterzimmer wohnen konnte. Ich erlitt posttraumatischen Stress und hatte eine postnatale Depression, die fast zwei Jahre dauerte. Ich kann nicht beschreiben, wie taff das war. Aber ich habe mich durchgekämpft. Und ich habe zwei Monate lang rund um die Uhr Milch gepumpt und sie zu Anaïs ins Krankenhaus gebracht. So kam sie durch und konnte aufgepäppelt werden. Heute ist sie die süßeste Vierjährige; ihr geht es gut und mir auch. Und inzwischen wurde Aymeline geboren. Sie ist mitten im Sommer in Schweden auf die Welt gekommen. Wir sind es ganz ruhig angegangen und haben fünf Wochen lang nur Zeit mit einander und mit dem Rest der Familie verbracht. Den ersten Monat habe ich gemäß einem Ayurveda-Buch für frischgebackene Mütter verlebt – unschätzbar für mich. Ich, die ich die Geburt von Anaïs und die ersten Monate mit ihr nie hatte bearbeiten können, befand mich tief in der Baby-Blase – und alles wurde gut. Ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich heute dort bin, wo ich bin. Beide Kinder sind gesund, und uns geht es allen gut. Ich bin so glücklich.

Nenne bitte drei Dinge, auf die Du als frischgebackene Mutter nicht verzichten möchtest.

Babytrage aus Biobaumwolle, Kokosöl und Yoga – alles einfach unentbehrlich!

Was ist Nachhaltigkeit für Dich? 

Wertzuschätzen, was man hat, und seine Sachen zu pflegen. Kleidung und andere Dinge nach Möglichkeit gebraucht zu kaufen. Neue Sachen nur bei Anbietern zu kaufen, die ökologisch und sozial verantwortlich agieren, die also zum Beispiel keine umweltschädlichen Chemikalien nutzen und bei denen keine schlechten Arbeitsbedingungen herrschen.

Hast Du Lieblingsorte, die Du Deinen Kindern unbedingt zeigen möchtest?

Ich will meinen Kindern die Welt zeigen, andere Kulturen, wie grandios und schön die Natur ist und dass wir sie schützen müssen. Wenn einem klar ist, wie groß die Welt ist und wie andere Menschen leben, wird man demutsvoll; man bekommt eine andere Perspektive auf das Dasein und mehr Weitblick.

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Was möchtest Du Deinen Kindern gern mitgeben?

Ich habe zwei Mädchen, und wünsche mir nichts mehr, als dass sie niemals an ihrer Würde zweifeln. Ich hoffe, ihnen innere Stärke mitgeben zu können, und außerdem Mut, die eigenen Wünsche umzusetzen, Mut, nein zu sagen, Tatkraft und Durchhaltevermögen.

Wie sollte die Welt, in der Deine Kinder aufwachsen, idealerweise aussehen?

Eine schwierige Frage … Im Moment scheint es ja, als ob die Kinder in einer Katastrophenwelt aufwachsen werden. Man denke nur an die Umweltprobleme, die nuklear, den wachsenden Rechtsextremismus, den Populismus und den Terrorismus. Aber ich will und hoffe, dass die Menschheit ihrer Verantwortung noch rechtzeitig gerecht wird. Ich will, dass die Kinder in einer gesunden Natur aufwachsen und diese genießen können; dass es Mitmenschlichkeit gibt und ein Gemeinschaftsgefühl, das sich über Länder und Grenzen hinweg erstreckt. Das wäre meine Traumwelt.

Was steht zuoberst auf Deiner Wunschliste?

Vielleicht mehr Zeit fürs Malen zu haben? Gleichzeitig sehne ich mich auch danach, im Sommer mit der ganzen Familie ordentlich lang frei machen zu können. Schön ist es, von allem etwas zu haben. Einen ausgeglichenen Mix.

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